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Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen

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© PtJ/A. Köbler

Urbane Energielösungen - KlimaQuartier.NRW

Knapp 50 Prozent der nordrhein-westfälischen Bevölkerung lebt auf nur etwa 14 Prozent der Landesfläche. In Städten konzentrieren sich damit die Herausforderungen der Energiewende auf engstem Raum. Eine nachhaltige Energieversorgung und wirtschaftliche Erreichung der Klimaschutzziele in Städten erfordert deshalb Energielösungen im Quartier, die unter anderem lokale Energiequellen und erneuerbare Energien nutzen sowie Effizienzpotenziale ausschöpfen. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt mit dem dem Projekt KlimaQuartier.NRW den Bau und die Sanierung klimafreundlicher Quartiere.

Urbane Energielösungen zeichnen sich durch ein integriertes wie intelligentes Zusammenspiel der Sektoren Strom, Wärme, Kälte und Mobilität sowie durch Technologieoffenheit und Transparenz für Energieerzeuger und -verbraucher aus. Die ganzheitliche Optimierung auf Ebene des Quartiers ermöglicht die emissionsarme, bezahlbare und lebenswerte Stadt der Zukunft. Das Energieland Nordrhein-Westfalen kann zum Vorreiter bei der Entwicklung innovativer urbaner Energielösungen werden und Chancen für neue Geschäftsmodelle hierzulande und weltweit nutzen.

Projekt "KlimaQuartier.NRW"
Ein zentrales Instrument dabei ist das im Juni 2022 gestartete Projekt KlimaQuartier.NRW. Kommunen, Planende, Investierende und Ausführende sind dazu aufgerufen, ihre Projekte als „KlimaQuartier.NRW“ zu planen, auszuführen und auszeichnen zu lassen. Die Anforderungen dafür hat die Landesregierung in einem umfangreichen Leitfaden zusammengefasst und fördert die Projekte über das Programm „progres.nrw – Klimaschutztechnik“ (www.progres.nrw) mit einer Vielzahl von Fördergegenständen. Die Landesgesellschaft für Klimaschutz und Energie "NRW.Energy4Climate" bietet Interessierten zudem Unterstützung bei der Vorbereitung, der Planung und Umsetzung eines KlimaQuartier.NRW.


Was unternimmt die Landesregierung noch?

Dialog mit Stakeholdern weiterentwickeln
Die Landesregierung etabliert einen kontinuierlichen Austausch mit Stakeholdern zu urbanen Energielösungen, etwa im Rahmen der Ruhr-Konferenz. Hier werden Handlungsmöglichkeiten und -erfordernisse identifiziert sowie die Umsetzung konkreter Projekte vorangetrieben.

Planungsinstrumente für Urbane Energielösungen schaffen
Die Umsetzung urbaner Energielösungen erfordert Informationen zu lokal vorhandenen erneuerbaren und energieeffizienten Energiequellen, Erzeugungsmöglichkeiten und den Energiebedarfen. Das LANUV stellt unter anderem mit dem Solarkataster und dem Wärmekataster im Energieatlas NRW geeignete Planungsinstrumente zur Nutzung der vorhandenen Potenziale zur Verfügung und entwickelt diese bedarfsgerecht weiter.

Förder- und Finanzierungsinstrumente bereitstellen und weiterentwickeln
Um die Umsetzung konkreter Projekte und Demonstrationsvorhaben von urbanen Energielösungen zu beschleunigen, stellt die Landesregierung Fördermittel bereit, zum Beispiel im Rahmen von progres.nrw.

Beratungs- und Netzwerkstrukturen unterstützen
Information, Beratung, Beteiligung und Motivation von Nutzern, Anwendern und Unternehmen sind die Grundlagen für umfassende Veränderungen im Energiesystem und erhöhen deren Akzeptanz. Die Landesregierung unterstützt Beratungs- und Netzwerkstrukturen zum Beispiel durch die Entwicklung eines Sanierungsfahrplan.Quartier.NRW sowie Angebote der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate und der Verbraucherzentrale NRW.

Lokale Schlüsselakteure durch den Aufbau von Kompetenzen und Kapazitäten stärken
Für die Umsetzung urbaner Energielösungen braucht es Akteure, Netzwerke und Kapazitäten vor Ort. Daher wird die Landesregierung prüfen, wie vor allem Kommunen und kommunale Unternehmen bei der integrierten Projektentwicklung und -umsetzung von konkreten urbanen Energielösungen effizient unterstützt werden können.

Solar Decathlon Europe in Wuppertal
Seit 20 Jahren beschäftigt sich ein internationaler Wettbewerb damit, Lösungen für klimafreundliches Bauen und Wohnen zu finden. Der Solar Decathlon Europe (deutsch: solarer Zehnkampf) ist der bedeutendste universitäre Architektur-Wettbewerb der Welt. Das Besondere: Hier wird wirklich gebaut – keine Modelle, sondern echte und voll funktionierende Gebäude.

Mit dem Solar Decathlon Europe 21/22 (SDE 21/22) reiht sich Wuppertal als erster Austragungsort in Deutschland in die internationale Erfolgsgeschichte ein. 18 Hochschulteams aus elf Ländern zeigten mit ihren Gebäuden, wie wir unsere Städte lebenswert transformieren können. Neben nachhaltigen Materialien in Kombination mit modernen Technologien nutzten die Studierenden auch die Chance, neue Wohnkonzepte und gemeinschaftliche Sharing-Modelle zu entwickeln. Eine Jury bewertete die Demonstrationsgebäude anschließend in zehn Wettbewerbsdisziplinen. Das Team RoofKIT aus Karlsruhe konnte mit seinem Projekt zur kreislaufgerechten Nachverdichtung in der Stadt den Gesamtsieg für sich beanspruchen.


Living Lab NRW
Im Anschluss an den Solar Decathlon Europe Europe 21/22 verbleiben im Rahmen des Landesprojektes Living Lab NRW acht Projekte als öffentlich begehbare Forschungs- und Ausstellungsobjekte für mindestens drei Jahre in Wuppertal. Mit dem Startschuss im Oktober 2022 stehen sie als Reallabor für die Erforschung von innovativen Lösungsansätzen im Kontext eines klimagerechten Lebens in der Stadt zur Verfügung. Das Living Lab NRW ist als zentrale Forschungs- und Bildungseinrichtung des Landes für klimaneutrales Bauen und nachhaltiges Wohnen konzipiert. Der Lehr-, Lern- und Veranstaltungsort bietet Schülern, Auszubildenden und Studierenden die Chance, wertvolle Expertise im Bereich energieeffizientes Bauen zu gewinnen. Auch Bürgerinnen und Bürger können im Rahmen von Führungen durch die Gebäude, themenbezogene Ausstellungen oder Fachveranstaltungen ihr Wissen erweitern und in den Dialog mit der Forschung treten. Mit dem Forschungskolleg sind zudem fünf Promotionsstellen verbunden, die auf eine einzigartige Forschungsumgebung zurückgreifen können. Die acht Demonstrationsgebäude ermöglichen den Promovierenden eine konkrete Feldforschung, die weit über eine typische Situation im Labor hinausgeht. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt mit drei Millionen Euro.