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Staatssekretär Dammermann: Digitalisierung und Klimaschutz sind wichtige Treiber für eine dezentrale, klimagerechte Energieversorgung

Zum jährlichen Kommunalkongress lud die EnergieAgentur.NRW heute (8. November) ins Düsseldorfer InterContinental ein. In diesem Jahr stand der Kongress ganz im Zeichen der Digitalisierung: „Smart City: Potenziale und Wege zur vernetzten Kommune“ lautet das Thema.

„Für die Landesregierung sind die Kommunen der entscheidende Partner bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen“, sagte Christoph Dammermann, Staatssekretär im NRW-Wirtschafts- und Digitalministerium. „Globaler Klimaschutz wird durch lokales Handeln überhaupt erst möglich. Sie, die Kommunen, sind für Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft die erste Adresse, um Ideen in die Tat umzusetzen. Hierbei wird die Landesregierung sie energisch unterstützen“. Insgesamt diskutierten rund 250 Vertreterinnen und Vertreter der nordrhein-westfälischen Kommunen in Düsseldorf die Chancen und Risiken der Digitalisierung unter anderem für den kommunalen Klimaschutz.

Die ganze Welt scheint sich zu digitalisieren. Der Trend macht vor den Kommunen keinen Halt. Längst schwirren Schlagworte wie „Smart Cities“ oder „Kommune 2.0“ durch die Amtsstuben der nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden. Betroffen von der Digitalisierung sind – neben weiteren Handlungsfeldern – auch der kommunale Klimaschutz und die Energieversorgung. In Zukunft will man auch bei erneuerbaren Energien vermehrt zu dezentralen, urbanen Lösungen kommen, wie zum Beispiel Blockheizkraftwerken, Photovoltaikanlagen an Gebäuden, Geothermie zur Wärmeerzeugung oder Nutzung der Abwärme aus industriellen Prozessen und Verteilung über Nah- und Fernwärmenetze. Staatssekretär Dammermann: „Digitale Techniken und Anwendungen wie die Gebäudeautomatisierung können die Planungs-, Bau- und Lebenszykluskosten reduzieren, Effizienzpotenziale ausschöpfen und die Kopplung von Strom, Wärme und Mobilität vorantreiben. Das ist ein Zukunftsmarkt mit hohem Innovations- und Wachstumspotenzial, der Chancen für neue Geschäftsmodelle schafft, zum Beispiel bei der Nutzung und Speicherung Erneuerbarer Energien im Stadt-Quartier.“ 

Vor diesem Hintergrund befasste sich der Kommunalkongress mit den drängendsten Fragen: Was bedeutet eine zunehmende Digitalisierung im kommunalen Kontext im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Effizienz? Welche Chancen eröffnet die Digitalisierung im Bereich des Umweltschutzes und einer Ressourcenersparnis? Wo liegen Herausforderungen für die Städte und Regionen, was sind Potenziale, was Risiken? Dazu hat sich Alanus von Radecki vom Fraunhofer IAO in einem Impuls-Vortrag der Frage gewidmet: „Illusion oder Fakt – Kann Digitalisierung das Klima retten?“

„Wenn eine Stadt oder Region es richtig angeht, verschränkt sie ihre Nachhaltigkeitsstrategie mit ihrer Innovationsstrategie und wird so zur ,Smart City‘ oder ,Smart Region‘ – in der engen Zusammenarbeit mit der lokalen Wirtschaft werden neue Geschäftspotenziale für digitale Technologien erprobt, der Standort gestärkt und gleichzeitig Emissionen und Ressourcenverbrauch gesenkt“, so Alanus von Radecki, der am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) unter anderem die digitale Transformation und die „Smart City“ beforscht, in einem Gespräch mit der EnergieAgentur.NRW anlässlich des Kommunalkongresses. Von Radecki steckte als Key-Note-Speaker zu Beginn den thematischen Rahmen des Tages ab. Der Fachmann mahnte aber auch: „Digitalisierung sollte kein Selbstzweck sein. Wir müssen die Digitalisierung möglichst für größere Ziele, die wir erreichen möchten, einsetzen. Durch das digital unterstützte Teilen von Ressourcen können wir zum Beispiel Dinge effizienter Nutzen und Synergiepotenziale heben.“

In verschiedenen Foren ging es unter anderem um „kommunalen Klimaschutz im digitalen Zeitalter“, die „Digitalisierung in Quartieren und Gebäuden“ sowie die „Digitalisierung im Verkehrsbereich“. Zudem befassten sich Foren-Runden mit „Strategien und Konzepten“ sowie mit „konkreten Beispielen und der Anwendung“. Ergänzt wurden die Informationen in den Foren unter anderem durch eine begleitende Fachausstellung im Foyer zum Thema „Digitalisierung und Kommune/Smart City“.

Die digitale Kommune ist in Nordrhein-Westfalen mancherorts nicht bloß nur Zukunftsthema – sondern in Ansätzen bereits in der Umsetzung. So sorgt die Digitalisierung und Vernetzung in 16 von der Deutschen Wohnungsgesellschaft mbH DEWOG sanierten Wohngebäuden der Stegerwaldsiedlung in Köln für die Reduktion des Energieverbrauchs um bis zu 75 Prozent im Vergleich zum unsanierten Zustand. Ein dezentrales Managementsystem, das in jedem Gebäude installiert ist, überwacht die Strom- und Wärmeproduktion. Die Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) erfasst eine Vielzahl von Daten, beispielsweise das Ein-/Ausschalten der Heizungspumpen, den Wasserdruck oder die Vor- und Rücklauftemperatur. Zudem ist die Energieversorgung mit dem „virtuellen Kraftwerk“ der RheinEnergie verbunden. Die Umsetzung wurde von der Europäischen Union (EU) im Rahmen des Programms „Grow Smarter“ gefördert. Die Stegerwaldsiedlung ist die 87. von „100 Klimaschutzsiedlungen in NRW", einem von der EnergieAgentur.NRW koordinierten Projekt. Derweil hat in Wuppertal die Digitalisierung bereits die Kommunikation zwischen Stadt und Bürgern im öffentlichen Raum verändert. Als Bestandteil des Smart-City-Konzepts geben große LED-Bildschirme an Verkehrsknotenpunkten Informationen zu Ereignissen oder Serviceleistungen der Stadt weiter.
 
Informationen in den Sozialen Medien: #KKEANRW
 
Fachlicher Ansprechpartner:

Marcus Müller
EnergieAgentur.NRW
Telefon: 0202 24552860
Mobil: 0152 22967962
marcus.mueller@energieagentur.nrw
 
Hinweis für die Medien:
Fotos der Veranstaltung finden sich am 8.11.2018 ab 16.30 Uhr auf www.energieagentur.nrw.de


Die EnergieAgentur.NRW wird finanziell getragen von der Europäischen Union und vom NRW-Wirtschaftsministerium.

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