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Remmel: "Passivhaus-Schwimmbad in Lünen ist Vorbild für Europa"

26. Station der Tour "ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft" – Umweltminister Remmel informiert sich über Hallenbad in Passivhaus-Bauweise

Düsseldorf, 22. 10.2014

 

Auf der 26. Station seiner Zukunftsenergientour besuchte NRW-Umweltminister Johannes Remmel heute in Begleitung einer Delegation der EnergieAgentur.NRW das europaweit erste Hallenbad in Passivhaus-Bauweise in Lünen. "Energiewende und Klimaschutz sind unsere Jahrhundert-Herausforderungen – zur erfolgreichen Bewältigung gehört auch, unsere Gebäude fit für die Energiezukunft zu machen. Hier setzt das Passivhaus Maßstäbe. Lünen zeigt beispielhaft, dass dieser Standard auch für öffentliche Gebäude mit breiter öffentlicher Zustimmung umsetzbar ist", sagte Umweltminister Johannes Remmel.

Das Lippe-Bad ist ein Sportbad und besteht aus dem viergeschossigen Quader eines alten Fernheizwerks aus dem Jahr 1968 sowie aus neuen Anbauten. Die Umsetzung des Projektes in Lünen wurde vom Land NRW im Rahmen des Förderprogramms progres.nrw-Markteinführung mit über 400.000 Euro unterstützt. Das Bad ging im Jahr 2011 in Betrieb.

Die besondere Herausforderung bei der Sanierung des Bades war die für Schwimmbäder typische hohe Luftfeuchtigkeit. Damit keine Feuchtigkeit an kalten Bauelementen wie Fenstern und Wänden kondensiert und Schimmel entsteht, bekamen die Außenwände eine 30 Zentimeter dicke Dämmung und die großflächigen Fenster wurden dreifach verglast. "Wir haben herausgefunden, dass 64 Prozent relative Luftfeuchtigkeit eigentlich kein Problem sind", so Dr. Gerd Koch, Prokurist der Stadtwerke Lünen und der Bädergesellschaft. Zusätzlich wurde das Bad mit zwei Blockheizkraftwerken ausgestattet, wovon eines mit Biogas befeuert wird. Zusätzlich arbeitet die gesamte Lüftung zur Feuchteabfuhr mit einer effektiven Wärmerückgewinnung, bereichsweise mit nachgeschalteter Wärmepumpe. Darüber hinaus wurde auf dem Dach des Schwimmbades eine Photovoltaikanlage installiert. Das Schwimmbad in Lünen ist das erste in Europa mit Passivhaus-Standard.

"Dank der Unterstützung der Landesregierung war es möglich, dieses zukunftsweisende Projekt nach den Maßgaben der Passivhausqualität erstmalig auf den öffentlichen Bädersektor zu übertragen. Die Umsetzung der eingebundenen Technologien ist ein praxistaugliches Beispiel der Kombination von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit, aus dem eine geringstmögliche Belastung der Betriebsmittel bei hochgradiger Kapitalrentabilität folgt. Bäder bedeuten wegen ihrer hohen laufenden Betriebskosten eine enorme Kostenbelastung für Kommunen. Das Projekt Lippe Bad schafft hier einen modellhaften Spagat zwischen der Kosteneinsparung von Strom, Wärme, Wasser und Abwasser und einer signifikanten Umweltentlastung", so Dr. Achim Grunenberg, Geschäftsführer Konzern Stadtwerke Lünen GmbH.

Vor der Modernisierung wurde im Jahr 2008 eine bauphysikalische Studie in Auftrag gegeben. Erkenntnisinteresse war, wie der Energiebedarf von Hallenbädern mittels Passivhauskonzepten gesenkt werden kann. "Mit dem Passivhaus wird nicht nur der Verbrauch an Energie reduziert, mit dem Passivhaus wird zugleich der Komfort erhöht und der Geldbeutel geschont. Zusätzliche Investitionen in der Bauphase sind durch die eingesparten Betriebskosten in wenigen Jahren ausgeglichen", erklärt Minister Remmel.

"Nordrhein-Westfalen hat in Sachen energieeffizientes Bauen und Sanieren eine exponierte Rolle inne. In NRW entstehen die Blaupausen für das Leben in der Stadt von morgen. Dazu zählt so ein 'Leuchtturm' wie das Lippe-Bad. Es ist der Nachweis der Bedeutung der Stadtwerke als verantwortungsvolle Partner der Energiewende", so Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.

Das Lippe Bad wird zukünftig im Rahmen der KlimaExpo.NRW präsentiert. Die KlimaExpo.NRW ist eine Initiative der Landesregierung und präsentiert bis zum Jahr 2022 Projekte, welche die positiven Effekte von Klimaschutzmaßnahmen für Wirtschaft und Gesellschaft symbolisieren. "Wir freuen uns, dass das Lippe-Bad als erstes kommunales Schwimmbad im Passivhaus-Standard Teil der KlimaExpo.NRW wird. Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität stehen hier für den Fortschrittsmotor Klimaschutz" sagt Wolfgang Jung, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW.

 

Zukunftsenergientour
Lünen ist die 26. Station der Zukunftsenergientour von Minister Remmel. Im Rahmen seiner Initiative „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ besucht der Minister innerhalb der laufenden Legislaturperiode 60 ausgewählte Orte, an denen Zukunftsenergien erfolgreich eingesetzt oder erprobt werden. Zum Auftakt der ZukunftsEnergien-Tour besuchte Minister Remmel Anfang Juli 2012 die Energie-Vorzeige-Gemeinde Anröchte im Kreis Soest.

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