Ziel des Projekts ist es, gemeinsam Strategien zu entwickeln, die kommunalen Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren und gleichzeitig die heimische Wirtschaft zu stärken. Saerbeck, Arnsberg, Iserlohn, Münster und Siegen sind die Teilnehmer des 2016 gestarteten transatlantischen Kommunen-Projekts „Climate-Smart Municipalities“, das aus dem deutschen Programm für transatlantischen Austausch in Sachen Klimawandel und Energiewende („transatlantische Klima-Brücke“) finanziert wird – und nicht zuletzt an die erfolgreichen Klimaverhandlungen von Paris Ende 2015 anknüpft.
Mit ihren fünf Partnerkommunen aus Minnesota wollen die NRW-Gemeinden sich in den kommenden Jahren intensiv zu der Bewältigung der Klimaherausforderungen auf kommunaler Ebene austauschen. Minnesota erscheint dabei als idealer Partner: Der Bundesstaat im mittleren Westen der USA hat bereits 2007 eine ambitionierte Klimagesetzgebung verabschiedet. Im Jahr 2013 unterzeichnete NRW-Klimaschutzminister Remmel ein Abkommen mit dem Handels- und Energieminister von Minnesota, Michael Rothmann über eine Zusammenarbeit in den Bereichen Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Zudem bewirkte die Vermittlung von NRW-Klimaschutzminister Remmel, dass Minnesota im Oktober 2015 die internationale Under2MOU-Erklärung unterzeichnete, in der sich Regionen zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 80 Prozent bis 2050 bekannten.
Mit der neuen Kommunen-Kooperation vertiefen Nordrhein-Westfalen ihre Zusammenarbeit noch einmal deutlich: Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Projekts sind unter anderem einwöchige Studienreisen eingeplant. Einen ersten Besuch haben Vertreterinnen und Vertreter aus Minnesota ihren NRW-Partnerkommunen bereits im Frühsommer 2016 abgestattet – um sich ein erstes Bild von den Klimaschutzaktivitäten vor Ort zu machen. So präsentierte etwa die Klimaschutz-Vorreiterkommune Saerbeck im Münsterland ihren Bioenergiepark; die Stadt Iserlohn zeigte ihren Besuchern ihre Leuchtturmprojekte, unter anderem in den Bereichen Elektromobilität und energieeffizientes Wasseraufbereitung. Der Schwerpunkt des Austauschs in den nächsten drei Jahren soll jedoch – dem Thema angemessen – über Webinars und andere Internet-basierten Wissens-Austausch erfolgen. Spätestens Ende 2018 soll das Projekt konkrete Ergebnisse liefern – und die Kommunen sowohl in den USA als auch in NRW dabei helfen, den Klimaschutz vor Ort noch weiter zu beschleunigen.